90.921, Scuol - Ftan
Der Bahnhof von Scuol-Tarasp, Endpunkt der Engadin Linie (960) der Rhätischen Bahn, bildet den wichtigsten ÖV Knotenpunkt im Unterengadin. Insgesamt starten sechs Buslinien auf dem Bahnhofsplatz. Diese führen nicht nur am Inn entlang weiter Richtung Osten, sondern auch hinauf in die verschiedenen höhergelegenen Ortschaften, wie etwa nach Ftan. Stündlich fahren die aus Samnaun herkommenden Kurse der Linie 921 weiter ins sonnenverwöhnte rund 400 Meter höherliegende Bergdorf.
So lässt das Fahrzeug der Post den Bahnhofsplatz hinter sich und rollt an der Talstation der Gondelbahn nach Motta Naluns vorbei, bevor die Bergfahrt in Angriff genommen wird. Die schmale Bergpoststrasse schmiegt sich am sonnigen Berghang entlang zur Haltestelle Baraigla. In der Nähe befindet sich der eigentliche Bahnhof von Ftan. Da dieser jedoch rund 300 Meter unterhalb des Ortskerns liegt und nur sehr umständlich zu erreichen ist, hat er für die Ftaner Bevölkerung keine grosse Funktion. Während sich das PostAuto weiter die kurvige Strasse hinauf kämpft,
ergibt sich ein herrlicher Ausblick auf das gegenüberliegende Schloss Tarasp. Schliesslich ist nach rund 10 Minuten und 350 absolvierten Höhenmetern Ftan erreicht. Bekannt ist das Dorf für die älteste Privatschule des Engadins, dem Hochalpinen Institut Ftan. Doch auch der Tourismus spielt mit der im Sommer und Winter betriebenen Sesselbahn nach Prui eine wichtige Rolle. Neben einer grandiosen Aussicht auf das wunderschöne Alpenpanorama, welches vom 3`105 Meter hohen Piz Lischana geprägt wird, ragt auch die Sonne länger über dem Horizont als im Talboden und macht Ftan ganzjährig zu einem beliebten Ferienort.
90.923, Scuol - Vulpera - Tarasp
Auch die Linie nach Tarasp ist seit einigen Jahren mit den Kursen aus Sent verknüpft und wird als Durchmesserlinie betrieben. Die PostAutos begegnen sich jeweils stündlich zur Knotenzeit xx:30 auf dem Bahnhofsplatz und nehmen den Anschluss von und zur Rhätischen Bahn ab. Sobald alle Gäste umgestiegen sind, kann die gut 10 minütige Reise beginnen. So braust der Bus ohne Halt zur 2010 neugebauten Punt d’En Vulpera/Tarasp. Das 236 Meter lange Betonbauwerk überspannt den Inn in rund 50 Meter Höhe und ersetzt die alte unübersichtliche Zufahrtstrasse via Nairs.
Auf der gegenüberliegenden Seite liegt Vulpera, bekannt durch seine Mineralquellen und der Trinkhalle Büvetta Tarasp. Die Kur- und Bäderkultur war auch der Grund, weshalb hier 1887 das prunkvolle Grandhotel Waldhaus errichtet wurde. Mit seinen 270 Betten war es das grösste und luxuriöseste Hotel der Region. Das Geschäft mit den gut betuchten Kurgästen aus aller Welt florierte, so dass die Gesellschaft drei weitere Hotels errichten liess. Der Erste Weltkrieg brachte jedoch den Tourismus zum Erliegen. Als Zeichen des Neuanfangs wurde nach dem Krieg ein Golfplatz und ein Freibad errichtet.
1989 fiel das historische Grand Hotel einer Brandstiftung zum Opfer und brannte komplett nieder. Heute befindet sich an jener stelle eine Parkanlage. Nach einer kurzen Stichfahrt zum Vulpera Ressort, einer neuen Ferienwohnungssiedlung, windet sich der Linienbus auf der kurvigen Bergstrasse ins rund 150 Meter höherliegende Tarasp hoch. Die bis 2015 eigenständige Gemeinde wird vom Schloss Tarasp überragt, eines der imposantesten Schlössern Graubündens. Die Linie 923 endet schliesslich am Fusse der aus dem 11. Jahrhundert stammenden Burg im Ortsteil Fontana.
Fährt:
ganzes Jahr, täglich
PostAuto AG | 058 341 34 91 | www.postauto.ch | scuol@postauto.ch
Last Update: 19.11.2024
Zuletzt gereist: 25.08.2023